Von der Beruflichen Bildung bis zum Lehrverhältnis: Franziska macht ihren Weg

Schon im BBB hatte sich Franziska Arbeit im Büro gewünscht. Ein Praktikum auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besorgten ihre Eltern, doch es lief nicht so gut. Zu viele gefühlte Hindernisse, die Firma zog am Ende zurück. Also prüften wir eigene Möglichkeiten: Wie sieht das mit der pflegerischen Versorgung, die Franziska mehrmals täglich braucht, aus? Wo hält sich das Pflegepersonal zwischenzeitlich auf? Wie gestaltet sich die Beförderung zur Arbeitsstelle?

Franziska begann im November 2022 mit einfachen Tätigkeiten, sortierte in unserer Verwaltung Lieferscheine – und bewies Talent. Es ging weiter in unseren Einkauf, schließlich in den Bereich Bau- und Liegenschaft, wo zum ersten Mal der Ausbildungsrahmenplan zur Kauffrau im Büromanagement zur Sprache kam. Nun bekam sie täglich Aufgaben der regulären Ausbildungsordnung. Weitere Praktika in unserer Verwaltung und am Ende eine Leistungsbewertung ihrer Mentoren folgten.

Immer dabei: unser Fachdienst Berufliche Inklusion (FBI), der viele Gespräche führte und den Kontakt zum LWL-Integrationsfachdienst herstellte. Franziska bewarb sich initiativ, bekam Ende 2023 die Zusage bei Polyvlies. Unser FBI plante ihr Vorpraktikum dort und die pflegerisch notwendigen Voraussetzungen. Er kümmerte sich um Absprachen mit dem Kostenträger der Beförderung und fragte den Technischen Dienst beim LWL an, um den Arbeitsplatz bestmöglich anzupassen.

Kristina Beyer, Ausbildungsleiterin bei Polyvlies, sagt heute: „Wir gehen positiv und sehr motiviert an die Sache heran!“ Es gebe Lösungen für alles, wenn man das als Firma wolle. Franziska braucht einen barrierefreien Arbeitsplatz und ganztägige Begleitung. Jenny Kenning, ausgebildete Krankenpflegerin, versorgt sie mehrmals während eines Arbeitstages und sagt: „Alles super hier. Wir haben wirklich alles, was wir brauchen!“

Brigitte Duseck vom Integrationsfachdienst des LWL hat Franziska am ersten Berufsschultag in Rheine begleitet und unterstützt sie nun in ihrem „Budget für Ausbildung“. Budget bedeutet: Das Unternehmen kann Lohnkostenzuschüsse und finanzielle Hilfe bekommen, um den Arbeitsplatz umzugestalten. Ganz praktisch gehe es gerade um Brandschutztüren, die Franziska nur mit einem elektrischen Buzzer öffnen könne, erzählt Kristina Beyer. Wegen ihrer Sehbehinderung brauche sie auch noch einen speziellen Bildschirm und eine andere Tastatur.

Sieben Ausbildungsberufe bietet Polyvlies an; junge Menschen sind hier wichtig und werden gut gefördert. Wie alle anderen durchläuft Franziska jetzt die Abteilungen und hatte schon viel Spaß bei den Onboarding-Events. All das hat ein TV-Team vom WDR in einen Beitrag gefasst: Karin und Peter Wejdling haben Franziska am 20. August am Arbeitsplatz besucht, alles gefilmt und Interviews geführt. 

Die WDR-„Lokalzeit Münsterland“ mit Franziskas Beitrag ist  23. August im WDR 3 gesendet worden.  Studiogast war Kornelia Eschhaus (Geschäftsbereichsleitung Berufliche Bildung).

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