Als diakonische Einrichtung geben wir ein Bekenntnis gegen Gewalt in jedweder Form ab. Es entspricht unserem christlichen Selbstverständnis, Gewalt in psychischer, physischer und sexualisierter Form, aber genau so in struktureller Ausprägung klar entgegenzutreten. Dabei wissen wir, dass Menschen mit Behinderung deutlich häufiger als Menschen ohne Behinderung unterschiedlichen Gewaltformen ausgesetzt sind. Das belegen zum Beispiel Studien des Bundesfamilienministeriums. Vor diesem Hintergrund haben wir uns vor mehr als anderthalb Jahren auf den Weg gemacht. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Werkstattbereichen, aus der Verwaltung, mit Leitungskräften, Vertreter:innen der Mitarbeiter:innenvertretung, dem Werkstattrat und unseren Frauenbeauftragten (Foto). Gemeinsam haben wir das Gewaltschutzkonzept „Wir sind Ledder Werkstätten – unser Schutzschirm gegen Gewalt“ entwickelt.
Uns war bei diesem zeitintensiven, arbeitsreichen Prozess wichtig: Menschen mit Behinderung sollen und müssen partizipieren, weil sie selbst am besten die teils subtilen Facetten von Gewalt kennen, vielleicht selbst erfahren haben und im geschützten Rahmen unserer Arbeitsgruppe auch benennen mochten.
Es geht im Konzept – zunächst abstrakt – um Selbstbehauptung und „Empowerment“ von Menschen mit Behinderung. Stärkung und Selbstbefähigung sind die wichtigen Bestandteile eines wirksamen Schutzes, damit es im Idealfall gar nicht erst zu Gewalt kommt. Konkrekt wird unser Konzept allen Mitarbeiter:innen, Nutzer:innen und Beschäftigten dazu dienen, sich über Formen von Gewalt zu informieren, eine neue Sensibilität zu entwickeln und darin gute, praxistaugliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu finden. Deshalb enthält es auf seinen 46 Seiten auch viele fiktive Beispiele.
Ende 2021 begann unsere Projektgruppe, das Konzept zunächst für das Geschäftsfeld Arbeit und Berufliche Bildung zu entwickeln. An den monatlichen Arbeitstreffen im Ladberger Bildungszentrum QuBuS waren viele Mitarbeiter:innen und Beschäftigte beteiligt, und nicht zuletzt dieses partizipative Vorgehen hat für viele Praxisanteile im späteren Konzept gesorgt.
„Wir sind Ledder Werkstätten – unser Schutzschirm gegen Gewalt“ beinhaltet also auf den ersten Seiten eine Menge Hintergrundinformationen zu Gewalt und ihren Ausprägungen gegenüber Menschen mit Behinderung und ein gemeinsames Begriffsverständnis, aber darüber hinaus eben auch Möglichkeiten der Prävention und Intervention. Konkret: Wie kann man Gewalt vorbeugen und was ist zu tun, wenn es zu Gewalt kommt?
Geschäftsfeldübergreifend hat eine weitere Arbeitsgruppe das Konzept seit November für unsere Gesamtorganisation angepasst und erweitert. Jetzt wollen wir es in einem mehrstufigen, übergreifenden Prozess einführen. Dazu zählen zum Beispiel Schulungen zunächst der Leitungskräfte und später aller Mitarbeiter:innen. Wichtig für den Alltag in Werkstatt und Wohnen: „Wir sind Ledder Werkstätten – unser Schutzschirm gegen Gewalt“ findet man ganz einfach, um jederzeit selbst nach Informationen zu suchen.
Ledder Werkstätten gGmbH
Ledder Dorfstraße 65
49545 Tecklenburg-Ledde
Kernarbeitszeiten
montags bis donnerstags:
7.30 Uhr – 16 Uhr
freitags:
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Unser Berufsbildungsbereich in Ladbergen (Ruthemeiers Esch 2) lädt am Freitag, 27. September, von 9 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Wir stellen Berufliche Bildung, unsere Bildungskonzepte und Arbeitsbegleitende Angebote vor. Der Fachdienst Berufliche Inklusion (FBI) informiert über die Angebote zu Übergängen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Auch für Informationen zum Aufnahmeverfahren stehen unsere Fachleute zur Verfügung.
Das deutsche Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) ist am 2. Juni 2023 im Bundesgesetzblatt verkündet worden und tritt am 2. Juli 2023 in Kraft. Das Gesetz ermöglicht es hinweisgebenden Personen, sogenannten Whistleblowern, einfacher und ohne Angst vor Repressalien auf Rechts- und Regelverstöße in Unternehmen und Behörden aufmerksam zu machen. Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen müssen bis zum 2. Juli 2023 die Anforderungen aus dem Hinweisgeberschutzgesetz umsetzen und eine Meldestelle einrichten.